Artikel von Marcus Jürgensen
Schwarzenbek. Der Wald hat sich tief in das kulturelle Gedächtnis der Deutschen eingegraben: als Naherholungsgebiet und Biotop, als natürliche Ressource für das holzverarbeitende Gewerbe, als romantisch verklärter „Hain" in Liedern und Gedichten. Ein Schock war das „Waldsterben", das in den 70er- und 80er-Jahren so breit diskutiert wurde, dass der Begriff sogar Eingang in die franzosische und englische Sprache fand.
„Wälder wird es weiter geben", relativiert BUND-Sprecher Hans-Heinrich Stamer das damalige Katastrophenszenario. Jedoch: „Baume sterben weiter. Entweder werden sie durch Menschenhand gefällt wie die alte Eiche an der Basthorster Kirche oder sie nehmen durch Umwelteinflüsse Schaden, werden nicht mehr so alt und sterben irgendwann ab", sagt Stamer.
Laut Waldzustandsbericht des Bundeslandwirtschaftsministeriums lag der Anteil der Bäume mit deutlichen Schäden in der Baumkrone im Vorjahr bei 26 Prozent. Grund genug für das Forum für Umwelt und Kultur, in seiner dritten Veranstaltungsreihe den Wald in den Mittelpunkt zu stellen.
In mehr als 30 Veranstaltungen wird vom 18. September bis 18. Oktober der „Wald in die Linse" genommen. Jedoch nicht nur als ökologische Sicht: Der Lauenburgische Kunstverein (LKV) schreibt eine überregionale Kunstaktion im Rülauer Forst aus. Auf Gut Wotersen gibt es eine weitere Kunstausstellung, und im Schwarzenbeker Amtsrichterhaus spielt das Wentorfer Helios-Quartett klassisches Liedgut. Auch die zwölf Waldkindergärten im Kreisgebiet sollen in das Programm eingebunden werden, das erstmals vom Kreistag mit 10 000 Euro gefördert wird.